PM-Stähle

Die Anforderungen an fast allen Werkzeugen steigen, vor allem im Bereich der Verschleißfestigkeit, kontinuierlich an.
Pulvermetallurgische Stähle sind dazu entwickelt worden die Standzeiten der Werkzeuge zu erhöhen. Sie zeichnen sich durch eine gute Zähigkeit aus. Sie sind dabei aber auch extrem hart und verschleißfest. Durch diese Eigenschaften erhöht sich die Standzeit der Werkzeuge um ein Vielfaches.
PM-Stähle weisen durch Ihren Fertigungsprozess ein homogeneres Gefüge auf. Durch das Verdüsen kugeliger Schmelztropfen und dem anschließenden Zusammenpressen, dem Hippen, können sich keine großen Karbide bilden.
Das homogene Gefüge führt zu einer deutlich verbesserten Zähigkeit. Außerdem ermöglicht das pulvermetallurgische Herstellungsverfahren einen höheren Legierungsanteil einzustellen als bei konventionell erschmolzenen Stählen. Damit wird die Karbidmenge und somit die Verschleißfestigkeit gesteigert, ohne dass die Zähigkeit, die durch die gleichmäßige Struktur entsteht, verloren geht.
Weiterhin weisen PM-Stähle durch die feine Karbidverteilung eine hohe Maßhaltigkeit in allen drei Raumrichtungen bei der Wärmebehandlung auf. Durch den hohen Gehalt an Sonderkarbiden haben diese Stähle ein ausgeprägtes Sekundärhärte-Maximum. Nach dem Anlassen steigt die Härte oberhalb von 500°C nochmals an. Dadurch ergeben sich nochmals Eigenschaftsverbesserungen für das Werkzeug.

Hervorzuheben ist auch die hohe Druckbelastbarkeit. Außerdem lassen sich PM-Stähle durch die feine gleichmäßige Karbidverteilung sehr gut polieren.Bei der Verarbeitung von PM-Stählen muss nicht auf den Faserverlauf geachtet werden, da diese über eine kaum nennenswerte Zeiligkeit verfügen. Dies reduziert den Verschnitt und die Bearbeitungskosten in einem nicht unerheblichen Maße und vermindert gleichzeitig das Risiko das hochbelastete Werkzeuge wegen einer falschen Faserrichtung brechen. Angewendet werden pulvermetallurgische Stähle auf Grund ihrer hohen Verschleißfestigkeit und Zähigkeit hauptsächlich bei hochbelasteten Werkzeugen zum Beispiel in der Stanz- und Umformtechnik. Weiterhin finden sie ihre Anwendung bei Schneidwerkzeugen, Fräsern und Hochleistungsbohrern, bei Pressstempeln und Matrizen, sowie Präge, – Zieh- und Gewindewalzwerkzeugen. Es lohnt sich auch diese Stähle in der Kunststoffverarbeitung wie etwa Rückstromsperren, sowie Extruder oder verschleißbeanspruchte Formeneinsätze eizusetzen. Zudem erzielt man inzwischen auch im Maschinenbau sehr gute Ergebnisse beim Einsatz von PM-Stählen.
Pulvermetallurgische Stähle weisen außerdem einen sehr hohen Reinheitsgrad auf.